Biografie: Nahum Goldmann

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Porträt Nahum Goldmann
Nahum Goldmann wird am 10. Juli 1895 in Wischnewo (heute Weißrussland) geboren. Ab 1901 wohnt die Familie in Frankfurt am Main. Goldmann studiert in Marburg, Heidelberg und Berlin Jura, Geschichte und Philosophie. Ab 1918 engagiert er sich in der zionistischen Bewegung. Von 1926 bis 1933 ist er Leiter der Zionistischen Vereinigung in Deutschland. Er warnt frühzeitig vor der Bedrohung der Juden durch die Nazis. Ab 1929 ist er mit Unterbrechung bis 1940 Vertreter der Jewish Agency in Genf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten organisiert er von dort aus Fluchtmöglichkeiten und Hilfe für verfolgte Juden in Europa. Von 1940 bis 1964 hält er sich als amerikanischer Staatsbürger in den USA auf.
Ab 1951 ist er Vorsitzender des Exekutivkomitees der Jewish Agency. 1952 vermittelt er zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland das Luxemburger Abkommen. 1954 gelingt ihm ein ähnlicher Ausgleich zwischen Israel und Österreich. Als Präsident des Jüdischen Weltkongresses setzt sich Goldmann von 1949 bis 1978 im Ausland stets für Israel ein, obwohl er zeitweilig die israelische Politik heftig kritisiert. Von 1956 bis 1968 ist Goldmann Präsident der Zionistischen Weltorganisation. Ab 1964 lebt er in Israel und der Schweiz, zuletzt dann längere Zeit in Paris. Am 29. August 1982 stirbt Nahum Goldmann in Bad Reichenhall.