Biografie: Otto Hirsch

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Otto Hirsch
Otto Hirsch wird am 9. Januar 1885 in Stuttgart geboren. Nach dem Jurastudium tritt er in die Stuttgarter Stadtverwaltung ein. Von 1930 bis 1934 ist er Präsident des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg.

Am 17. September 1933 ist Hirsch unter den Gründern der Reichsvertretung der Deutschen Juden und wird zum Vorsitzenden ernannt, Präsident wird Leo Baeck. Die Reichsvertretung vertritt die deutschen Juden gegenüber dem NS-Regime und koordiniert die jüdische Selbsthilfe. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die wirtschaftliche Unterstützung von Juden, die Verbesserung jüdischer Erziehung und die Unterstützung von jüdischer Emigration.
Hirsch repräsentiert die deutschen Juden auf der internationalen Flüchtlingskonferenz im Juli 1938 in Evian.

Nach der Reichspogromnacht wird er verhaftet und für zwei Wochen im KZ Sachsenhausen interniert. Im Juli 1939 wird die Reichsvertretung zwangsweise in die Reichsvereinigung der Deutschen Juden überführt. Hirsch wird mit Baeck zum Vorstand ernannt. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs werden die Arbeitsbedingungen der Reichsvereinigung immer schwieriger. Dennoch können bis zum endgültigen Verbot der Auswanderung im Oktober 1941 Juden Auswanderungsmöglichkeiten eröffnet werden. Im Februar 1941 wird Hirsch verhaftet und im Mai im KZ Mauthausen inhaftiert, wo er kurze Zeit später stirbt.