Biografie: Werner Best

Alle Biografien
Porträt Werner Best
Werner Best wird 1903 als Sohn des Postinspektors Rudolf Best in Darmstadt geboren. Während seines Studiums der Rechtswissenschaften in Frankfurt/Main tritt Best in den völkisch-antisemitischen "Deutschen Hochschulring" ein, wo er die Aktivitäten gegen die französische Besatzungsmacht im Rheinland koordiniert. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitet Best als Amtsrichter, tritt 1930 in die NSDAP ein und wird dort Leiter der Rechtsabteilung. 1931 tritt Best der SS bei, deren elitärer weltanschaulicher "Auslese"-Gedanke seinen eigenen Vorstellungen entspricht. Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler richtet Best als "Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen" das KZ Osthofen ein.

1934 wird Best Organisationschef des SD und wirkt ab 1935 an der organisatorischen Expansion der Gestapo mit. Nach Gründung des RSHA 1939 übernimmt er dort die Verantwortung für Personal und Organisation des SD. Außerdem lenkt Best die Einsatzgruppen, die unmittelbar nach dem deutschen Überfall auf Polen mit der Ermordung der polnischen Führungsschicht beginnen.

1940 wird Werner Best Leiter der Abteilung Verwaltung beim Militärbefehlshaber in Frankreich.
Als der Widerstand der Résistance gegen die deutschen Besatzer in Frankreich zunimmt, fordert Best die Deportation der Juden und initiiert damit die "Endlösung" in Frankreich. 1942 geht Best als "Reichsbevollmächtigter" in das besetzte Dänemark. Nach der deutschen Kapitulation wird Best 1945 in Kopenhagen inhaftiert und 1946 vom Stadtgericht Kopenhagen zum Tode verurteilt. Nach zwei Revisionsverfahren wird Best 1950 vom dänischen Höchstgericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt, nach einer auf deutschen Druck hin ausgesprochenen Begnadigung jedoch schon 1951 wieder entlassen.

Er tritt in eine Essener Anwaltskanzlei ein und lenkt die Kampagne für eine Generalamnestie zugunsten von NS-Tätern. 1969 wird Best im Zuge von Ermittlungen gegen Angehörige des RSHA verhaftet, der Prozess wird jedoch 1972 wegen der Verhandlungsunfähigkeit Bests eingestellt.

1989 stirbt Best in Mülheim/Ruhr. Kurz nach seinem Tod stellt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf den Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens gegen Best wegen Mordes an 8723 Menschen.