Birkenau ist ein Außenlager des NS-Vernichtungslagers Auschwitz (Oświęcim) in Polen, auch Auschwitz II genannt. Da das Stammlager Auschwitz (Oświęcim) im Oktober 1941 völlig überfüllt ist, müssen Häftlinge ein neues Lager aus 250 fensterlosen Baracken errichten. In ihnen werden "arbeitsfähige" Häftlinge nach der "Selektion" in Birkenau untergebracht. 1943 betrug die Höchstbelegung des Lagers 100.000. Die Mehrheit (in der Regel etwa 75%) der nach Birkenau Deportierten wird jedoch als nicht arbeitsfähig eingestuft und unmittelbar nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet. Lagerkommandant ist Rudolf Höß. Im August 1942 eröffnet die SS ein Frauenkonzentrationslager in Birkenau. Ein weiteres Teillager wird im Februar 1943 mit einem "Familienlager" für Roma geschaffen. Von den über 23.000 deportierten Roma sterben die meisten an Hunger, Krankheiten oder den Folgen "medizinischer Experimente" des Lagerarztes Josef Mengele.
Zur Erhöhung der Tötungskapazität sowie schnelleren Verbrennung der Leichen lässt die SS im Frühsommer 1943 von der Erfurter Firma J.A. Topf und Söhne vier neue große Vernichtungsanlagen in Birkenau errichten. Im November 1944 lässt SS-Chef Himmler angesichts des Vormarschs der sowjetischen Truppen die Vergasungen einstellen, die Gaskammern und Krematorien werden von der SS gesprengt. Ab Mitte Januar 1945 schickt die Lagerleitung mehrere Tausend Häftlinge auf "Todesmärsche" in Richtung Westen.

Im Stammlager Auschwitz sowie seinen Nebenlagern Birkenau und Monowitz sind von 1940 bis zur Befreiung 1945 von mindestens 1.300.000 Deportierten rund 900.000 direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet oder erschossen worden. Etwa 200.000 der im Lager registrierten Häftlinge starben an Hunger und Krankheiten.