"Deportation" ist der zwangsweise Transport (Verschleppung, Verbannung bzw. Umsiedelung) von politischen Gegnern oder ganzen Bevölkerungsgruppen an einen Ort, an dem sie nicht mehr als Störung oder Gefährdung erscheinen. Während sich der Begriff ursprünglich auf die Verbannung individueller Strafgefangener z. B. von Russland nach Sibirien, von England nach Australien oder von Frankreich nach Französisch-Guayana bezog, insbesondere im zaristischen Russland aber auch mehr und mehr die Verbannung von "Staatsfeinden" und militanten politischen Aktivisten und Revolutionären bezeichnete, erhält "Deportation" in der Zeit des Nationalsozialismus eine erweiterte Bedeutung. Nicht mehr nur Einzelne oder kleinere Gruppen, sondern Millionen jüdischer Europäer, aber auch Sinti und Roma und politisch Andersdenkende werden systematisch in Ghettos, bald auch Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht.
Die Vernichtungslager befinden sich außerhalb des Reiches und in dünn besiedelten Gebieten. Die Deportationen werden von den Nationalsozialisten als "Evakuierung" oder "Umsiedlung" verharmlost, um das eigentliche Ziel, die millionenfache Ermordung von Menschen, zu vertuschen.