Freikorps bilden sich in Deutschland nach Ende des Ersten Weltkrieges aus den heimkehrenden Soldaten. Die Werbung für diese Freiwilligenverbände setzt um die Jahreswende 1918/19 ein. Weil der aus der Revolution hervorgegangene Rat der Volksbeauftragten bzw. die neue Reichsregierung unter dem Sozialdemokraten Friedrich Ebert zuverlässige, republiktreue Verbände nicht einrichten kann oder will, greift sie zur Bekämpfung von Unruhen und Aufständen auf die Freikorps zurück. Viele ehemalige Frontsoldaten, denen das zivile Leben nach Jahren des Krieges fremd geworden ist und die sich nach dem Zusammenbruch der Monarchie der Rückkehr in eine nicht-militärische Existenz verweigern, schließen sich den Freikorps aber keinesfalls an, um die Republik zu verteidigen. Im Gegenteil sind die Verbände von Beginn an ein Sammelbecken für konservative und antidemokratische, im weiteren Verlauf sogar zunehmend rechtsextreme und antisemitische Kräfte. So sind bereits nach der Niederschlagung des Januaraufstands 1919 Freikorps-Angehörige für die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht verantwortlich.
Im Regierungsauftrag werden Freikorps während des Jahres 1919 zur Niederschlagung von Aufständen, u.a. der Münchner Räterepublik, eingesetzt. Als sie ab März 1920 gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags nach und nach aufgelöst werden sollen, beteiligen sie sich am gegen die Republik gerichteten Kapp-Putsch, der aber nach wenigen Tagen scheitert.Trotz ihrer Auflösung halten einige Freikorpsführer den Zusammenhalt ihrer Leute in illegalen Organisationen und Wehrverbänden aufrecht. Diese sind für eine Reihe von politischen Morden verantwortlich, z.B. die Ermordung des Reichsaußenministers Walther Rathenau (1922). In späteren Jahren stellen etliche ehemalige Angehörige von Freikorps das Führungspersonal militanter rechtsextremer Organisationen, insbesondere der SA und SS.