"Nero-Befehl"

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"Nero-Befehl" ist die Bezeichnung für einen Befehl Hitlers vom 19. März 1945. Er besagt, dass sämtliche Einrichtungen in Deutschland, d. h. alle militärischen, Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungsanlagen sowie Sachwerte, "die sich der Feind für die Fortsetzung seines Kampfes irgendwie sofort oder in absehbarer Zeit nutzbar machen kann", beim Rückzug zu zerstören seien. Der Name bezieht sich auf den römischen Kaiser Nero, der angeblich Rom - seine Heimatstadt - in Brand setzen ließ.
Rüstungsminister Speer wendet sich - so seine eigene Darstellung - in einem Schreiben vom 29. März an Hitler gegen den Befehl, weil die Zerstörungsmaßnahmen auf deutschem Reichsgebiet jede weitere Lebensmöglichkeit für das deutsche Volk beseitigten. Der Befehl wird nur teilweise durchgesetzt.