Zum 1. Mai 1933 ordnet der Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen, Dr. Werner Best, den Bau eines Konzentrationslagers in Osthofen bei Worms an. Dort sollen all jene Einwohner des Landes Hessen interniert werden, die die Polizei aus politischen Gründen verhaftet und länger als eine Woche festgehalten hat.

Im Unterschied zu anderen Konzentrationslagern kommt es in Osthofen zu keinen Todesfällen. Zudem ist die Zahl der Häftlinge in Hessen relativ gering. Dennoch leiden auch sie unter Misshandlungen, Demütigungen, Krankheiten, harter Arbeit und schlechten hygienischen Verhältnissen. Die Haftdauer beträgt in der Regel 4 bis 6 Wochen, in Einzelfällen bis zu einem Jahr.
In der Frühphase des NS-Regimes ist es Ziel der Konzentrationslager, jegliche politische Opposition auszuschalten und die Bevölkerung einzuschüchtern. Im Mai 1934 beauftragt Heinrich Himmler den Dachauer KZ-Kommandanten Theodor Eicke, die bestehenden Konzentrationslager zu übernehmen, umzuorganisieren und zu vereinheitlichen. Das Konzentrationslager Osthofen wird im Juli 1934 als eines der letzten frühen KZs aufgelöst. Damals sitzen 84 Personen aus Hessen in "Schutzhaft".