Als Pogrom wird eine gewaltsame Massenausschreitung gegen Mitglieder religiöser, nationaler oder ethnischer Minderheiten bezeichnet. Verbunden sind diese oft mit Plünderung und Mord. Das Wort Pogrom kommt aus dem Russischen und bedeutet wörtlich "Verwüstung" oder "Unwetter". Vor allem Juden in Osteuropa und Russland hatten seit dem Mittelalter immer wieder unter Pogromen zu leiden. Diese waren oft staatlich organisiert oder gelenkt. Juden verloren dabei ihr Hab und Gut, wurden gefoltert, getötet oder zur Annahme eines anderen Glaubens gezwungen.

Der schwerste Pogrom während der NS-Zeit in Deutschland sind die vom Volksmund als "Reichskristallnacht", von der SS-Führung intern als "Judenaktion" bezeichneten Ausschreitungen gegen die deutsche jüdische Bevölkerung in der Nacht vom 9
auf den 10. November 1938. Sie wurden von Angehörigen der SA und der SS in Zivil durchgeführt und kosteten fast 100 Menschen das Leben. Hunderte von Synagogen wurden zerstört, Tausende von Geschäften demoliert und ausgeraubt. Der Pogrom bedeutet den Übergang zur systematischen, gewaltsamen Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland.