Der aufgrund der französischen Niederlage während der deutschen Westoffensive am 22. Juni 1940 in Compiègne unterzeichnete deutsch-französische Waffenstillstand führt zu einer Teilung Frankreichs. Der Norden mit der Hauptstadt Paris untersteht einem deutschen Besatzungsregime. Im unbesetzten Süden ist der Ort Vichy ab Juli 1940 Sitz einer neuen französischen Regierung. Ihr unterstehen ungefähr 40 Prozent des französischen Staatsgebiets mitsamt den Kolonien. Staatschef wird Henri Philippe Pétain. Diplomatisch anerkannt wird die Vichy-Regierung außer vom Deutschen Reich auch von den USA und der Sowjetunion.

Die konservativ-autoritäre Politik der Vichy-Regierung drückt sich in scharfer Pressezensur, Unterdrückung der Opposition und einem "Führerkult" um Staatschef Pétain aus
Im Juli 1942 beginnt die französische Polizei und Verwaltung die Deportationen ausländischer und französischer Juden in Vernichtungslager. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen am 11. November 1942 als Antwort auf die alliierte Landung in Nordafrika werden die Deportationen unter deutscher Leitung fortgesetzt. Gleichzeitig schwindet die Macht der Vichy-Regierung. Mit der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten und der Einsetzung einer provisorischen französischen Regierung unter General Charles de Gaulle am 25. August 1944 endet die vierjährige Regierungszeit des Vichy-Regimes.