Weimarer Republik

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Nach den revolutionären Unruhen, die das Deutsche Reich in den ersten Monaten nach Beendigung des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Republik erschüttern, tritt im August 1919 die neue Reichsverfassung in Kraft, erarbeitet von der vom Volk gewählten Nationalversammlung. Sie verankert die erste parlamentarische Demokratie im Deutschen Reich.

Begleitet vom schleichenden Niedergang des Liberalismus, ist die innenpolitische Entwicklung der Weimarer Republik im Krisenjahr 1923 und dann wieder seit 1929 durch eine Radikalisierung von rechts und links gekennzeichnet. Die weitverbreitete Geringschätzung des Parlamentarismus lässt die Weimarer Republik als "Demokratie ohne Demokraten" erscheinen. Weite Kreise der Bevölkerung sind unzufrieden mit der jungen parlamentarischen Demokratie
Die deutlich spürbare Inflation lässt die Aufstandsbereitschaft bei den Rechten wie bei den Linken weiter wachsen. Erst die Währungsreform 1923 trägt zur innenpolitischen Beruhigung bei. Es folgt eine Zeit der kulturellen und wirtschaftlichen Blüte, die jedoch spätestens mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 vorbei war. Die ohnehin hohe Arbeitslosenzahl steigt bis auf über sechs Millionen, Armut und Verzweiflung greifen um sich. Bei den Reichstagswahlen 1932 erteilen die Wähler den "bürgerlichen" Parteien und der parlamentarischen Demokratie auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise eine klare Absage: Die NSDAP erhält über 37 Prozent aller Stimmen. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler ist das Ende der Weimarer Republik am 30. Januar 1933 besiegelt.