Biografie: Chaim Rumkowski

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Der deutsche Stadtkommissar des jüdischen Ghettos in Lódz ernennt Mordechai Chaim Rumkowski am 13. Oktober 1939 zum "Judenältesten" und beauftragt ihn mit der Bildung eines "Judenrats". Rumkowski setzt darauf, durch Zusammenarbeit mit den Deutschen die Auflösung des Lagers hinauszuschieben, bis die Rote Armee es befreien würde. Am 5. April 1940 reicht Rumkowski beim Oberbürgermeister einen Vorschlag zu den Produktionsmöglichkeiten im Ghetto ein. Sein Ziel ist es, durch die Herstellung kriegswichtiger Waren die Existenz des Ghettos langfristig zu sichern.
Rumkowski wird angewiesen, die Zwangsarbeit im Ghetto zu organisieren und sämtliche für beschlagnahmt erklärte Vermögenswerte sicherzustellen und Deportationen vorzubereiten.

Sein Kalkül geht nicht auf. Im August 1944 wird das Ghetto geräumt. Rumkowski selbst wird kurz zuvor am 28. August 1944 im Vernichtungslager Auschwitz (Oświęcim) ermordet. Am 17. Januar 1945 wird Lódz durch sowjetische Truppen befreit. Etwa 870 Menschen haben in Verstecken im Ghetto überlebt.