Biografie: Franz Stangl

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Franz Stangl wird 1908 als Sohn eines Nachtwächters im österreichischen Altmünster geboren.

1931 tritt er der Polizei bei und wird zur politischen Abteilung der Kriminalpolizei nach Wels versetzt. Nachdem er 1938 der NSDAP beigetreten ist, arbeitet Stangl ab 1940 in der Euthanasie-Anstalt Schloss Hartheim, wo behinderte Menschen und politische Gefangene in der "Aktion T4" ermordet werden. 1942 übernimmt Stangl die Leitung des Vernichtungslagers Sobibór und lässt dort etwa 100 000 Juden ermorden. Ab September 1942 setzt Stangl sein grausames Werk in Treblinka fort. 1943 wird Stangl, inzwischen SS-Hauptsturmführer, nach Triest zur “Partisanenbekämpfung“ versetzt.
1945 nehmen die Amerikaner Stangl als SS-Mitglied fest, von seinen Verbrechen in Polen wissen sie nichts. In Österreich wird Stangl 1947 wegen seiner Arbeit in der Euthanasie-Anstalt verurteilt. Er verbüßt seine Strafe im offenen Vollzug, aus dem ihm 1948 die Flucht nach Syrien gelingt. 1951 setzt sich Stangl nach Brasilien ab. Dort wird er – aufgespürt von Simon Wiesenthal – 1967 von den brasilianischen Behörden verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. Wegen der Mitverantwortung am Massenmord an mindestens 400 000 Juden verurteilt ihn das Gericht 1970 zu lebenslanger Haft.

1971 stirbt Stangl im Gefängnis an Herzversagen.