Biografie: Franz von Papen

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Porträt Franz von Papen
Franz von Papen wird 1879 als Sohn eines Gutsbesitzers in Werl geboren. Im Ersten Weltkrieg wird Papen als Bataillonchef an die Westfront berufen. 1921 wird er für die Zentrumspartei Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Er vertritt den rechten, monarchistischen Flügel seiner Partei. Auf Betreiben des Generals Kurt von Schleicher beruft Hindenburg Papen 1932 zum Nachfolger des Reichskanzlers Heinrich Brüning.

Auf Grundlage einer Notverordnung des Reichspräsidenten setzt Papen im Juli im sogenannten "Preußenschlag" die sozialdemokratisch geführte preußische Regierung unter Otto Braun ab und lässt sich als Reichskommissar für Preußen einsetzen. Damit leitet er die Gleichschaltung des größten deutschen Landes ein. Nach einem parlamentarischen Misstrauensvotum gegen die Regierung Papen löst Hindenburg im September den Reichstag erneut auf, Papen tritt zurück.
Im Januar 1933 ist Papen maßgeblich am Sturz der Regierung Schleicher beteiligt und führt als Beauftragter Hindenburgs Koalitionsgespräche mit der NSDAP. Nach vergeblichen Versuchen, die NSDAP als "Juniorpartner" für eine Regierungsbeteiligung zu gewinnen, stimmt Papen der Bildung eines Kabinetts unter Hitler zu. Er selbst wird nach dem nationalsozialistischen Machtantritt Vizekanzler.

Nach der Ermordung konservativer Regimekritiker im Zuge des "Röhm-Putsches" tritt Papen 1934 aus der Regierung aus. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird Papen in einem Entnazifierungsverfahren zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt.

Nach seiner vorzeitigen Entlassung 1949 zieht sich Papen ins Privatleben zurück. Franz von Papen stirbt 1969 in Obersasbach.