Biografie: Heinz Galinski

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Heinz Galinski wird 1912 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Marienburg (Malbork) geboren. In der Hoffnung, in der Anonymität der Großstadt der nationalsozialistischen Verfolgung eher zu entgehen, zieht Galinski Ende der 30er Jahre nach Berlin. Zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter wird er jedoch 1940 aufgrund seiner jüdischen Abstammung zur Zwangsarbeit verpflichtet.

1943 verhaften die Nationalsozialisten die gesamte Familie, Galinskis Vater stirbt kurz darauf in einer Polizeistation. Heinz Galinski, seine Frau und seine Mutter werden in das Vernichtungslager Auschwitz (Oświęcim) deportiert, Galinski muss zunächst Zwangsarbeit für die IG Farben in Auschwitz (Oświęcim), dann im KZ Buchenwald leisten. Vor den anrückenden sowjetischen Truppen erneut verschleppt, wird Galinski 1945 im April im KZ Bergen-Belsen von britischen Soldaten befreit.
Nach Kriegsende setzt sich Galinski für den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde in Berlin ein und beteiligt sich an der Ausarbeitung der ersten Entschädigungs- und Versorgungsgesetze für die Verfolgten des NS-Regimes. 1949 wird er Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin und wird 1966 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, später kommen weitere Auszeichnungen hinzu. Am 20. August 1975 verübt die RAF einen Sprengstoffanschlag auf Galinski, dem er unverletzt entgeht.

1988 wird Galinski Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und setzt sich dafür ein, dass das den Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft geschehende Unrecht nicht in Vergessenheit gerät. Heinz Galinski stirbt 1992 in Berlin.