Biografie: Philipp Jenninger

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Porträt Philipp Jenninger
Philipp Jenninger wird am 10. Juni 1932 in Rindelbach/Jagst geboren. Von 1969 bis 1990 gehört Jenninger dem Deutschen Bundestag an. In den Jahren 1982 bis 1984 ist er Staatsminister im Kanzleramt und von 1984 bis 1988 Bundestagspräsident.

Zum 50. Jahrestag der November-Pogrome von 1938, am 9. November 1988 hält er bei einer Gedenkstunde des Deutschen Bundestages eine Rede, die versucht, die Ursachen der Begeisterung der Deutschen für den Nationalsozialismus zu erklären. Seine Rede trägt er, wie er Jahre später selbst einräumt, insoweit falsch vor, dass aufgrund von Sprechlage und Betonung der Eindruck entstehen könnte, Jenninger würde sich nicht ausreichend vom nationalsozialistischen Gedankengut distanzieren.
Nach erheblichen Protesten tritt er zwei Tage später zurück und kandidiert bei den Bundestagswahlen 1990 nicht wieder für ein Mandat.

1991 wird Jenninger Botschafter in Österreich, 1995 beim Vatikan. Jahre später hält Ignatz Bubis Jenningers Rede im Wortlaut und erhält Applaus. Danach erklärt er, wer Autor dieses Textes ist. Bubis will damit deutlich machen, dass die Rede Jenningers nicht inhaltlich verkehrt, sondern nur wenig überzeugend vorgetragen worden war.