Biografie: Roman Herzog

Alle Biografien
Porträt Roman Herzog
Roman Herzog wird 1934 als Sohn eines Archivars in Landshut geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften und der Habilitation 1964, ist er bis 1969 Professor für Staatsrecht und Politik an der Freien Universität Berlin. 1970 tritt er in die CDU ein und arbeitet ab 1973 als Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund in Bonn. Von 1978 bis 1980 ist Herzog Minister für Kultur und Sport, ab 1980 Innenminister des Landes Baden-Württemberg. Zudem gibt Herzog von 1981 bis 1994 die Wochenzeitung "Christ und Welt-Rheinischer Merkur" mit heraus.

Von 1987 bis 1993 ist Herzog Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, bis 1994 Präsident. 1994 wird Herzog zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Im selben Jahr reist er zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstands nach Polen. Seine Rede mit der "Bitte um Vergebung" am Mahnmal des Warschauer Aufstandes wird sowohl in Polen als auch in Deutschland einhellig gelobt.
Während der Vorbereitungen zur deutsch-tschechischen Versöhnungserklärung 1996 spricht sich Herzog deutlich gegen deutsche Ansprüche auf ehemalige deutsche Ostgebiete aus und fordert die Vertriebenen auf, das vereinigte Deutschland als Heimat zu betrachten. Im selben Jahr erklärt Bundespräsident Herzog den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz (Oświęcim), zum nationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust.

1998 wird Herzog mit dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Als Nachfolger von Roman Herzog wird 1999 Johannes Rau zum neuen Bundespräsidenten gewählt.