Biografie: Veit Harlan

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Porträt Veit Harlan
Veit Harlan wird 1899 in Berlin als Sohn des Bühnenschriftstellers Walter Harlan geboren. Nach einer Silberschmiedlehre nimmt Harlan Schauspielunterricht bei Max Reinhardt und tritt, nachdem er von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teilgenommen hat, an der Berliner Volksbühne auf. Ab 1927 übernimmt Harlan Nebenrollen in mehreren Filmen.

In einem Interview bekennt sich Harlan 1933 nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten zu deren Politik. 1937 wird Harlan von Hitlers Propagandachef Joseph Goebbels zu einem der führenden Regisseure gemacht. Fortan nimmt er Teile der NS-Propaganda als Elemente in seine Filme auf. 1940 dreht Harlan in Goebbels Auftrag den antisemitischen Hetzfilm "Jud Süß". Gegen Kriegsende dreht Veit Harlan den Durchhaltefilm "Kolberg".
Vor dem Hamburger Schwurgericht muss sich Harlan 1947 bis 1950 aufgrund seiner Propagandaunterstützung für das NS-Regime verantworten. Für "Jud Süß" wird er wegen Verbrechen an der Menschlichkeit angeklagt. Harlan wird vorgeworfen, durch den Film eine Mitschuld an der Judenvernichtung zu tragen. Er streitet sowohl seinen Antisemitismus als auch seine Komplizenschaft zu den Nationalsozialisten ab. Harlan wird schließlich in allen drei Prozessen freigesprochen.

Schon 1951 versucht er sich mit dem Nachkriegsfilm "Unsterbliche Geliebte" in der Bundesrepublik wieder als Regisseur zu etablieren. Veit Harlan stirbt 1964 während eines Urlaubs auf Capri.