Die "Organisation Todt"

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Die "Organisation Todt" (OT) entsteht im Mai 1938, als Adolf Hitler Fritz Todt mit den Arbeiten für den bis dahin von der Wehrmacht geleiteten Bau des Westwalls beauftragt. Dafür entwickelt Todt aus dem Zusammenwirken von Bauverwaltungen, privaten Firmen und bis 1939 auch dem Reichsarbeitsdienst (RAD) eine effektive Institution. Schnell entwickelt sie sich zur kriegswichtigsten Organisation außerhalb von Wehrmacht und SS.

Nach dem Bau des Westwalls bildet sich die OT mit Beginn des Zweiten Weltkriegs in eine militärisch gegliederte Bauorganisation um. Die deutschen Arbeiter der OT unterstehen einer quasi-militärischen Dienstpflicht. Ab 1943 müssen auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene auf den OT-Baustellen arbeiten
Gegen Ende 1944 verfügt die OT über rund 1.360.000 Arbeitskräfte. Die wichtigsten Aufgaben der OT in den besetzten Gebieten sind neben der Errichtung von Verteidigungsanlagen der Bau von Verkehrswegen, Fernmeldenetzen, Fabriken, Rohstoffförderungsanlagen, Brücken und Baracken. Ihr obliegen aber auch für die deutsche Kriegswirtschaft wichtige Arbeiten wie die Sicherstellung, Reparatur und Wiederinbetriebnahme wirtschaftlicher Einrichtungen und die Nutzung von Ressourcen in den eroberten Gebieten. Nach dem Tod von Todt im Februar 1942 erfolgt unter seinem Nachfolger Albert Speer eine Neuorganisation der OT.