Die schon vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten angedrohte und besonders nach dem Reichstagsbrand real einsetzende massive Gewaltanwendung gegen ihre politischen Gegner veranlasst Tausende von Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberalen und andere politisch nicht mehr erwünschte Personen, seit März 1933 aus Furcht um Leib und Leben freiwillig ins Exil (lateinisch: Verbannung) zu gehen. Da bereits kurz nach der Zerschlagung aller politisch oppositionellen Organisationen die Nationalsozialisten durch Gesetze und andere Maßnahmen der "Gleichschaltung" auch im kulturellen Leben zu einschneidenden Unterdrückungsmaßnahmen übergehen, sehen sich gleichzeitig viele Journalisten und Publizisten, Intellektuelle und Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler dazu gezwungen, Deutschland zu verlassen.
So entsteht seit 1933 etwa eine spezifische Literatur des deutschen Exils bekannter (Thomas und Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Anna Seghers) und unbekannter Autoren. Besonders Paris, Prag und Amsterdam sind bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges Hauptorte des politischen und kulturellen Exils.