Guillaume-Affäre

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In der Nacht zum 24. April 1974 werden der Referent im Bundeskanzleramt Günter Guillaume sowie dessen Ehefrau Christel verhaftet. Wenig später gibt die Bundesanwaltschaft bekannt, dass das Ehepaar Guillaume unter Verdacht steht, seit achtzehn Jahren für die DDR spioniert zu haben. Die Entdeckung des DDR-Agenten im Bundeskanzleramt verursacht große Aufregung in der Öffentlichkeit. Bundeskanzler Willy Brandt übernimmt in einem Schreiben an den Bundespräsidenten vom 6. Mai 1974 die "politische Verantwortung für Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Agentenaffäre" und erklärt seinen Rücktritt.
Wegen schweren Landesverrats wird das Ehepaar Guillaume im Dezember 1975 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Beide werden 1981 jedoch begnadigt und in die DDR abgeschoben. Günter Guillaume stirbt 1995 in Berlin.