Kontingentflüchtlinge

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Kontingentflüchtlinge sind Ausländer, die im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen worden sind. Bei den aufgenommenen Migranten handelt es sich vorwiegend um jüdische Familien aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Aufnahme basiert auf einer Vereinbarung der Ministerpräsidenten der Länder vom 15. Februar 1991. Die Kontingentflüchtlinge sind Asylberechtigten weitgehend gleichgestellt und besitzen einen dauerhaften Aufenthaltsstatus.

Die Zahl der im Flüchtlingskontingent eingereisten Personen liegt inzwischen bei mindestens 150.000
Über 70.000 von ihnen sind bis jetzt Mitglieder in den jüdischen Gemeinden der Bundesrepublik geworden. Damit hat sich deren Mitgliederzahl verdreifacht. Einige Gemeinden sind sogar neu gegründet worden. Nach Frankreich und England besteht in der Bundesrepublik nunmehr die drittgrößte jüdische Gemeinschaft in Europa. Berlin war wegen der Zuwanderung in den 1990er Jahren die weltweit am schnellsten wachsende jüdische Gemeinde. Im Juli 2002 sind fast 12.000 Juden in Berlin Gemeindemitglieder. Davon stammen fast 70 % aus den ehemaligen GUS-Staaten.