"Mein Kampf"

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"Mein Kampf" ist der Titel eines Buches von Adolf Hitler, in dem er vor dem Hintergrund seiner Autobiografie in zwei Bänden die Grundzüge seiner Weltanschauung und seines Programms beschreibt. Er verfasst den ersten Band 1924 während seiner Festungshaft in Landsberg, den zweiten im Jahre 1926. Ziel der Veröffentlichung ist zum einen die stark propagandistisch verfärbte und oft verzerrte Darstellung der politischen Entwicklung Hitlers. Deutlich ist sein Bemühen, die eigene Biografie im Hinblick auf spätere Orientierungen im Nachhinein zu "schönen", z. B. durch falsche Datierungen und bewusste Weglassungen. Zum anderen sind die menschenverachtenden Grundzüge der späteren nationalsozialistischen Politik bereits in „Mein Kampf“ in aller Deutlichkeit zu erkennen.
So sind die "Nürnberger Gesetze" von 1935, die "Endlösung der Judenfrage" und die "Eroberung neuen Lebensraumes im Osten" in den entsprechenden Passagen von "Mein Kampf" unverhüllt vorgezeichnet. Auch hinsichtlich der von ihm ins Auge gefassten Außenpolitik nimmt Hitler kein Blatt vor den Mund: "Ein Bündnis, dessen Ziel nicht die Absicht zu einem Kriege umfasst, ist sinn- und wertlos", heißt es im Kapitel "Ostpolitik oder Ostorientierung". Das Buch erreicht bis 1938 eine Auflage von über 4 Millionen; 1943 beträgt die Gesamtauflage sämtlicher Ausgaben 9.840.000 Exemplare. Seit 1936 wurde "Mein Kampf" in den Standesämtern verteilt.