Volksgemeinschaft

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Anknüpfend an völkische Gemeinschaftsvorstellungen propagieren die Nationalsozialisten die "rassisch" begründete Volksgemeinschaft als Lösung aller politischen und sozialen Gegensätze der Weimarer Republik. Propagandistisch inszeniert wird die Volksgemeinschaft in Massenveranstaltungen wie den Reichsparteitagen, den 1. Mai-Feierlichkeiten oder dem Erntedankfest. Im Namen der mythisch überhöhten Einheit der Deutschen erfolgen ab 1933 die Gleichschaltung aller gesellschaftspolitischen Bereiche, die Errichtung des Einparteienstaats und die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes. Davon betroffen sind vor allem Juden, die aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen werden
Aus der Gemeinschaft ausgeschlossen sind auch so genannte "Volksschädlinge", die nicht bereit sind, blinden Gehorsam gegenüber dem "Führer" zu akzeptieren oder für seine Politik Opfer zu erbringen. Die NS-Propaganda beschwört mit Schlagworten wie "Du bist nichts, dein Volk ist alles!" die Eingliederung in eine opferbereite Volks- und Leistungsgemeinschaft. Nahezu widerspruchslos trägt diese die Kriegsvorbereitungen mit, und auch im Zweiten Weltkrieg soll die "Schicksalsgemeinschaft des deutschen Volkes" nach dem Willen Hitlers auf "Leben und Tod verschworen" sein.