Biografie: Paul von Hindenburg

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Porträt Paul von Hindenburg
Paul von Hindenburg wird am 2. Oktober 1847 in Posen (Posznan) geboren. 1866 tritt er in die preußische Armee ein und nimmt am Deutschen Krieg und 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil. Schließlich nimmt er 1911 seinen Abschied aus der Armee.

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 übernimmt Hindenburg den Oberbefehl über die 8. Armee in Ostpreußen unter Generalstabschef Erich Ludendorff und schlägt die russischen Truppen bei Tannenberg (Stebark) und bei den Masurischen Seen. 1916 übernimmt er zusammen mit Ludendorff die 3. Oberste Heeresleitung (OHL), bestimmt Kriegsführung und -ziele und wirkt auch auf die Innenpolitik des Reiches ein. Nach den deutschen Niederlagen im Westen spricht er sich 1918 für Waffenstillstandsverhandlungen aus. Um die innenpolitische Lage zu stabilisieren, rät er im November 1918 Kaiser Wilhelm II. zur Abdankung und zur Übersiedelung in die Niederlande. Nach dem Rückzug des deutschen Heeres und der Unterzeichnung des Versailler Vertrags zieht sich Hindenburg im Juli 1919 in den Ruhestand zurück.
Vor einem Untersuchungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung formuliert er im November 1919 erstmals öffentlich die so genannte "Dolchstoßlegende". Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert wird Hindenburg als Kandidat der vereinigten Rechten im April 1925 zum Reichspräsidenten gewählt. Als Monarchist aus Überzeugung lehnt Hindenburg den republikanisch-demokratischen Staat zwar ab, dennoch hält er sich zunächst an die Verfassung.

1930 beruft Paul von Hindenburg Heinrich Brüning als Reichskanzler. Damit leitet er die Wende nach rechts und den Übergang zum Präsidialregime ein. Am 30. Januar 1933 ernennt Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Mit der Unterzeichnung des "Ermächtigungsgesetzes" vom 24. März 1933 setzt Hindenburg die Weimarer Verfassung faktisch außer Kraft und schafft damit die rechtliche Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur.

Hindenburg stirbt am 2. August 1934.